Erholsam schlafen mit Neurodermitis

Raumklima - Bettwaren - Tetxilreinigung

Das richtige Bettzeug bei Neurodermitis

Für Menschen mit Neurodermitis kann es sehr unangenehm sein, wenn das Kopfkissen oder andere Bettwaren die gereizte Haut zu stark anwärmen. Feuchtigkeit und Schweiß stören den Heilungsprozess der Haut ebenso wie Chemikalien und Allergene und natürlich sollte es einem die Bettwäsche auch nicht übel nehmen, wenn sie alle drei Monate heiß gewaschen wird. Wir zeigen, worauf Betroffene in ihrer Schlafumgebung achten können, damit die Nacht so erholsam wie möglich wird.

Weshalb erholsamer Schlaf bei Neurodermitis besonders wichtig ist

Die Hautbarriere ist bei Neurodermitis-Patienten häufig defekt. Dies führt zu einem erhöhten Wasserverlust und erleichtert das Eindringen von Allergenen, Reizstoffen und Mikroorganismen. Das Immunsystem reagiert übermäßig auf normalerweise harmlose Substanzen, was zu einer chronischen Entzündung der Haut führt, zudem liegt häufig eine Überproduktion von Entzündungsmediatoren, wie z.B. Zytokinen vor, die zur Aufrechterhaltung der Entzündung beitragen.
Ausreichend erholsamer Schlaf ist für Menschen mit Neurodermitis besonders wichtig, da Schlafmangel die Symptome der Erkrankung verschlimmern kann. Während des Schlafs werden entzündungshemmende Zytokine freigesetzt, die helfen, Entzündungen im Körper zu reduzieren. Erholsamer Schlaf unterstützt das Immunsystem – das ist wichtig, um Infektionen und Entzündungen zu bekämpfen, die bei Neurodermitis-Patienten häufig vorkommen. Zuletzt führt dauerhafter Schlafmangel zu einem Anstieg des Stresshormons Cortisol, was die Entzündungen verstärkt und die Hautbarriere zusätzlich schwächt.
Insgesamt ist ausreichend erholsamer Schlaf ein wichtiger Bestandteil des Managements von Neurodermitis und kann dazu beitragen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Die optimale Schlafumgebung bei Neurodermitis

Zu viel Wärme, zu trockene oder zu feuchte Raumluft, Pollen, Hausstaubmilben oder andere Allergene – die Liste der Faktoren, welche den Schlaf von Neurodermitis-Patienten beeinträchtigen können, ist lang und nicht alle Umstände lassen sich beliebig beeinflussen.


Möglichst kühle Temperaturen im Schlafzimmer
Einer der quälendsten Faktoren für viele Betroffene sind zu warme Temperaturen im Schlafzimmer, die im schlimmsten Fall zum Schwitzen und damit Feuchtigkeit unter der Bettdecke führen. Denn Wärme und Schwitzen können den Juckreiz bei Neurodermitis verstärken und Entzündungen der Haut verschlimmern. Betroffene sollten daher versuchen, es im Schlafzimmer möglichst kühl zu halten. Schon bei der Auswahl des Schlafzimmers innerhalb der Wohnung oder des Hauses können dabei je nach Himmelsrichtung große Temperaturunterschiede entstehen. Mit Ausnahme von strategischem Lüften und Durchzug während der Nacht können Betroffene jedoch häufig nicht viel gegen die Raumtemperatur tun. Klimageräte trocknen die Luft meist zu sehr aus. Geräte, welche die Raumluft zusätzlich mit Feuchtigkeit anreichern wären ideal, doch diese sind natürlich eine kostspielige Investition, die nicht jeder tätigen kann.


Luftfeuchtigkeit – nicht zu viel und nicht zu wenig
Eine gesunde Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer ist für Menschen mit Neurodermitis aufgrund der defekten Hautbarriere besonders wichtig: Ist die Luftfeuchtigkeit zu niedrig (unter 45%), trocknet die Haut zu stark aus, was den Juckreiz verstärkt. Liegt die Luftfeuchtigkeit hingegen bei 60% oder höher, kann Feuchtigkeit unter der Bettdecke nicht mehr optimal in die umgebene Raumluft abgeleitet werden. Hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt das Wachstum von Schimmelpilzen und Hausstaubmilben. Die Haut von Neurodermitis-Patienten reagiert auf diese Allergene meist empfindlich, was zu verstärktem Juckreiz und Entzündungen führt.
Auch Schweiß verdunstet bei hoher Luftfeuchtigkeit langsamer, was zu einem länger anhaltenden Feuchtigkeitsfilm auf der Haut führt.


Allergene in der Luft vermeiden
Der Wunsch nach einem kühlen Luftzug und einer pollenfreien Raumluft kann bei Neurodermitis Patienten zu Entscheidungskonflikten führen. Das Anbringen eines Pollenschutzgitters am Schlafzimmerfenster ist daher eine lohnende Investition. Bei stärkeren Beschwerden kann auch die Anschaffung eines Luftfilters sinnvoll sein. Wie ihr die Schlafzimmerumgebung möglichst pollenfrei halten könnt, erklären wir ausführlich in diesem Artikel. Was ihr tun könnt, um Hausstaubmilben im Bett bestmöglich zu reduzieren, könnt ihr hier nachlesen.

TOP 3 Anforderungen an Betttextilien bei Neurodermitis

1. Bettzeug bei Neurodermitis sollte nicht zu warm sein


Wenn die Haut erhitzt wird, nehmen die Betroffenen oft ein stärkeres Juckgefühl wahr, was zu vermehrtem Kratzen und damit zu weiteren Hautschäden führen kann. Zudem kann die empfindliche Haut durch die Wärme zusätzlich austrocknen. Die Bettdecke oder das Kopfkissen sollten daher nicht zu warm sein und den Feuchtigkeitshaushalt der Haut optimal regulieren. Denn auch Schweiß kann die Haut reizen und ihre Barrierefunktion zusätzlich beeinträchtigen. Kühlendes Bettzeug trägt dazu bei, die Haut trocken und weniger gereizt zu halten, was letztendlich dabei hilft, Entzündungen zu reduzieren. Technologien, welche Bettdecken und Kopfkissen eine kühlende Wirkung verleihen, gibt es beispielsweise in Form von kühlenden Gel-Füllungen, thermoaktiven Mineralien oder Mikrokapseln aus Wachs, wie wir sie auch in unseren kühlenden Paradies-Bettwaren der Serie Cool Dream verwenden.

2. Viele Menschen mit Neurodermitis sind gegen Hausstaubmilben allergisch


Allergikerfreundliche Bettwäsche ist milbendicht und verhindert, dass Milben in Matratze, Kissen und Decke eindringen oder daraus entweichen. Doch auch für Menschen mit Neurodermitis, die kaum Allergien haben, sind Bettdecken und Kopfkissen für Allergiker zu empfehlen: Durch ihre glatte, weiche Oberfläche ohne Nähte reduzieren solche Bettwaren die Reibung auf der Haut und sind beim Verlust von Hautschuppen und dem regelmäßigen Kontakt mit Pflegecremes besonders hygienisch. Die Bettwaren sind robust und halten regelmäßige Waschgänge bei 60 Grad problemlos aus.

3. Bei Neurodermitis Bettzeug aus hautfreundlichen Materialien


Bei starker Neurodermitis weist die Haut häufig genau an jenen Körperstellen kleine Wunden auf, die in direktem Hautkontakt mit den Bettwaren stehen. Bettdecke- & Kopfkissen sowie auch deren Bezüge sollten für Menschen mit Neurodermitis daher aus weichen, hautfreundlichen Materialien bestehen, welche die Haut nicht reizen.

Schadstoffprüfung nach Oeko Tex-Standard 100
Dafür eignen sich schadstoffgeprüfte Textilien wie solche mit dem bekannten Oeko-Tex 100 Siegel. Das Siegel gibt es in vier Klassen, welche sich nach dem bestimmungsgemäßen Gebrauch der jeweiligen Textilie richten. Also danach, wie lange und eng man mit ihr in Kontakt steht. Für eine Gardine, die wir 2x pro Tag kurz anfassen, um sie zu öffnen oder zu schließen, genügt eine Eingruppierung in Klasse 4 vollkommen aus. Alle Arten von Betttextilien, mit denen wir teils acht Stunden und mehr in direktem Hautkontakt stehen, sollte – vor allem bei Personen mit Neurodermitis – immer die Produktklasse 1 ausgewiesen haben, welche die strengsten Schadstoffgrenzwerte einhalten muss.

Atmungsaktive Naturfasern
Achtet auf reine Naturfasern, wie beispielsweise Lyocell oder Baumwolle. Zu einem feinen Satin oder Perkal verwebt, ergeben die Pflanzenfasern weiche und feine Stoffe, die trotzdem für ein trockenes und angenehmes Hautklima sorgen, indem sie Wasserdampf vom Körper aufnehmen und ihn ableiten. Im Fall von allergikerfreundlichen Bettwaren können sich jedoch auch spezielle Mikrofasergewebe eignen, die unter dem Gesichtspunkt der Milben- und Allergendichtigkeit entwickelt wurden und entsprechende Vorgaben an die Hautfreundlichkeit und Schadstofffreiheit erfüllen.

Bettdecken- & Kopfkissen-Empfehlung bei Neurodermitis

Neben einer speziellen Bettwaren-Serie für Allergiker und einer Serie mit aktiv kühlenden Bettwaren finden Allergiker im Standard-Sortiment von Paradies bereits einige Bettdecken und Kopfkissen zur Auswahl, die für die speziellen Bedürfnisse einer gereizten Haut geeignet sind. Alle Materialien, die bei Paradies verarbeitet werden, entsprechen den strengen Schadstoffgrenzwergen des Oeko-Tex Standards 100 nach Produktklasse 1 und sind entsprechend gekennzeichnet. Zudem sind alle Produkte frei von optischen Aufhellern, dabei handelt es sich um Chemikalien im Stoff, welche diese optisch weißer erscheinen lassen.

✓ Pflegeleichte Bettdecken & Kopfkissen mit Textilfaserfüllung und Biobaumwollbezug

Unsere Bettdecken und Kopfkissen mit Textilfaserfüllung und Biobaumwollbezug ermöglichen einen optimalen Feuchtigkeitstransport: Wasserdampf und Schweiß werden vom saugfähigen Baumwollbezug sofort von der Haut abgenommen und in Richtung der voluminösen Polyesterfüllung mit viel eingeschlossener Luft weitergeleitet. Wie bei Funktionskleidung hält die Füllung die Feuchtigkeit nicht fest, sondern leitet sie in die umgebene Raumluft weiter. So ermöglicht diese spezielle Materialkombination einen optimalen Feuchtigkeitstransport und ein trockenes Schlafklima unter der Decke und auf dem Kopfkissen. Um euch diesen Effekt genauer anzuschauen, könnt ihr einen Blick in diesen Artikel werfen.
Mit Ausnahme der kühlenden Bettwarenserie „Cool Dream“ mit wachshaltigen Mikrokapseln sind alle Bettdecken und Kopfkissen mit Textilfaserfüllung bei 60 Grad waschbar und so robust, dass sie dies auch viele Male problemlos überstehen. Die Bezüge bestehen aus 100% Baumwolle mit einer Gewebeveredelung aus Aloe Vera oder Jojobaölen – das macht die Bezugsstoffe wunderbar weich, ganz ohne chemische Weichmacher. Je nach Ausführung und Preisklasse sind die Bezüge sogar geschmirgelt, wodurch ihre Oberfläche noch weicher und sanfter zur Haut wird.

Allergiker Bettdecken und Kopfkissen (ECARF-Zertifiziert)

Das Immunsystem vieler Menschen mit Neurodermitis reagiert stark auf Allergene und so sind viele Betroffene auch gegen Hausstaubmilben allergisch. In so einem Fall empfehlen wir unsere Spezialserie aus Bettdecken und Kopfkissen für Allergiker. Bei diesen ist nämlich kein zusätzliches Encasing notwendig: Bettdecke und Kopfkissen sind in eine milbendichte Hülle aus einem speziellen Evolon Gewebe eingearbeitet. Durch den Bezug aus schützendem Evolon sind diese Bettwaren besonders partikeldicht. Das Gewebe bildet eine natürliche Barriere gegen Milben - ganz ohne Einsatz von Chemikalien und Beschichtungen. Die Bettdecken und Kopfkissen sind bei 60 Grad problemlos in einer haushaltsüblichen Maschine waschbar.

✓ Alle Bettwaren unserer „Antiallergo-Serie“ sind durch die Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF) auf ihre Allergikerfreundlichkeit geprüft und zertifiziert.

Aktiv kühlende Bettdecken und Kopfkissen mit Mikrokapseln aus Wachs

Kühlende Bettwaren helfen dabei, die Symptome der Neurodermitis zu lindern, indem sie die Haut trocken und kühl halten, was den Juckreiz und die Entzündungen reduziert und die Schlafqualität verbessert. Unsere aktiv kühlenden Bettdecken und Kopfkissen basieren auf einer Spezialtechnologie der NASA, welche dazu diente, die Temperatur in Raumanzügen zu regulieren. Das Ganze funktioniert mit Mikrokapseln aus Wachs, sogenannten Phase-Chance-Materials (PCM), welche bei überschüssiger Körperwärme schmelzen und diese aufnehmen. Auch die Bettwaren aus der Cool-Serie sind komplett schadstofffrei und durch das Denkendorf Institut auf Haut- und Körperverträglichkeit medizinisch getestet.
Aufgrund der Mikrokapseln sprechen wir für die kühlenden Bettwaren der Cool- Dream Serie allerdings nur eine Waschempfehlung von bis zu 40 Grad aus, wodurch diese für starke Hausstauballergiker eher nicht zu empfehlen sind. Auch das Einpacken in ein dichtes Encasing ist nicht zu empfehlen, da die kühlende Wirkung dadurch zu stark gemindert wird. Auch wenn die kühlenden Bettwaren damit für viele Personen mit Neurodermitis vermutlich nicht für den täglichen Gebrauch geeignet sind, kann es sinnvoll sein, die Sommerbettdecke und das Kissen für besonders heiße Sommernächte parat zu haben.

Bettwaren für Menschen mit Neurodermitis richtig waschen

Bei Menschen mit Neurodermitis sollte das Bettzeug häufig gewaschen werden, um die Ansammlung von Allergenen, Hautschuppen, Schweiß und anderen Reizstoffen zu minimieren.


1. Bettwäsche (Bezüge für Kissen, Decken und Laken):
Wöchentlich: Bettwäsche sollte mindestens einmal pro Woche gewechselt und gewaschen werden, um Allergene und Reizstoffe zu entfernen.


2. Encasings (Milbenschutzbezüge):
Alle 3 Monate: Encasings für Matratzen, Kissen und Decken sollten etwa alle drei Monate gewaschen werden. Diese speziellen Bezüge sind so konzipiert, dass sie die Milbenbelastung reduzieren, und müssen daher nicht so häufig wie normale Bettwäsche gewaschen werden.


3. Kissen und Decken:
Alle 2 bis 3 Monate: Kissen und Decken sollten ebenfalls regelmäßig, etwa alle zwei bis drei Monate, gewaschen werden, um eine Ansammlung von Allergenen zu vermeiden.


4. Matratze reinigen:
Halbjährlich bis jährlich: Die Matratze selbst sollte, wenn möglich, etwa einmal im Jahr gereinigt werden. Dies kann durch Absaugen und gelegentliches Abwischen mit einem feuchten Tuch erfolgen. Verwenden Sie eine milben- und allergenreduzierende Sprühbehandlung, falls erforderlich.

Waschtemperatur:
Bettwäsche sollte bei mindestens 60 Grad Celsius gewaschen werden, um Milben abzutöten.


Sanfte Reinigungsmittel:
Verwenden Sie milde, hypoallergene Waschmittel ohne Duftstoffe und Weichspüler, um Hautreizungen zu vermeiden.


Trocknung:
Trocknen Sie die Bettwäsche vollständig, vorzugsweise im Trockner, um Restfeuchtigkeit zu entfernen, die das Wachstum von Milben und Schimmel begünstigen könnte.