Ein Unterschied wie Tag und Nacht: Das Schlafverhalten von Frauen und Männern
Werfen wir einen Blick in deutsche Schlafzimmer, erspähen wir ein gewohntes Bild: Während der Herr des Hauses ganze Alleen sägt, wälzt seine Herzdame sich schlaflos hin und her. Sie kann sich glücklich schätzen, wenn sie „schon“ nach einer halben Stunde des Grübelns ins Land der Träume gefunden hat, während er innerhalb von Sekunden in sein Kopfkissen sabbert.
Kurz und knapp: Das Schlafverhalten von Frauen und Männern könnte unterschiedlicher nicht sein. Während Männer in der Regel tiefer und erholsamer schlafen, haben Frauen häufiger Schlafprobleme und wachen bei jedem nächtlichen Mucks auf. Doch welche Auswirkungen haben die verschiedenen Schlafverhalten auf Gesundheit und Wohlbefinden und viel wichtiger: Wie können sowohl Frauen als auch Männer ihr Schlafverhalten verbessern?
Gehen wir der Sache auf die Spur: So schlafen Frauen und so schlafen Männer!
Frauen und Männer schlafen sowohl in Bezug auf die Dauer als auch in Bezug auf die Art des Schlafs unterschiedlich. Männer tendieren dazu, tiefer und erholsamer zu schlafen, während Frauen häufiger Probleme beim Einschlafen und Durchschlafen haben (Wie viel Schlaf gesund ist, liest du hier). Diese Unterschiede können biologisch und hormonbedingt oder durch den Lebensstil und die Umweltbedingungen begründet werden. Wir haben uns näher mit den Unterschieden im Schlafverhalten von Frauen und Männern befasst und möchten dir die Ergebnisse unserer Untersuchung nicht vorenthalten.
1. Hormonelle Unterschiede beeinflussen die Schlafqualität
Es gibt mehrere Gründe dafür, warum Männer und Frauen unterschiedlich schlafen. Einer der wichtigsten Gründe ist die Hormonregulation, die über die Schlafarchitektur entscheidet und sich stark auf den Schlaf auswirkt.
Testosteron, das hauptsächlich von Männern produziert wird, hat einen positiven Einfluss auf die Tiefschlafphase und kann dazu beitragen, dass Männer tiefer und erholsamer schlafen. Es beeinflusst die Tiefschlafphase und sorgt dafür, dass Männer schneller einschlafen und länger durchschlafen. Progesteron und Östrogen, die hauptsächlich von Frauen produziert werden und damit deren Schlafmuster beeinflussen, können dazu führen, dass Frauen häufiger Probleme beim Einschlafen und Durchschlafen haben. Die Hormone entscheiden somit maßgeblich über die Schlafarchitektur, weshalb Männer tendenziell längere REM-Schlafphasen als Frauen haben und Frauen dagegen über mehr Wachzeiten klagen.
2. Umweltbedingungen: Dieser Faktor liegt in deiner Hand
Die folgenden Umgebungsbedingungen können das Schlafverhalten beeinflussen, das Hormonverhalten beeinträchtigen und die Schlafarchitektur verändern. Glücklicherweise kannst du selbst dazu beitragen, dass deine Umgebung ideale Schlafbedingungen aufweist:
- Licht: Helles Licht kann die Produktion des Schlafhormons Melatonin beeinträchtigen und damit das Einschlafen erschweren. Dunkelheit hingegen fördert die Produktion von Melatonin und kann dazu beitragen, dass sowohl Frauen als auch Männer schneller einschlafen.
- Lärm: Lärm kann das Einschlafen erschweren und den Schlaf maßgeblich stören. Insbesondere unvorhergesehene und plötzliche Geräusche reißen dich plötzlich aus den schönsten Träumen heraus und beeinträchtigen damit die Nachtruhe.
- Temperatur: Eine zu hohe oder zu niedrige Raumtemperatur erschwert das Einschlafen und stört den Schlaf. Eine angenehme Schlafumgebung sollte eine Temperatur zwischen 18 und 22 Grad Celsius aufweisen. Hier erfährst du mehr über die perfekte Temperatur im Schlafzimmer)
- Bettumgebung: Eine unbequeme Matratze oder falsche Bettdecken sind kein Vergnügen – und führt darüber hinaus zu unruhigem Schlaf! Investiere daher in gute Bettwaren für deine individuellen Bedürfnisse, um schneller einzuschlafen und länger durchzuschlafen. Wir haben beispielsweise auch kühlende Bettdecken und aktiv kühlende Kopfkissen für den Sommer im Sortiment.
- Stress: Allgemein sind Frauen häufiger von Stress und Angst belastet, was ihnen das Einschlafen erschwert. Aber auch Männer haben nicht selten berufliche und finanzielle Belastungen, was sich ebenfalls auf den Schlaf auswirkt. Entspannungstechniken, wie progressive Muskelentspannung, Yoga oder autogenes Training, können beim Stressabbau – und damit beim erleichterten Einschlafen – unterstützen.
3. Lebensstil und biologische Unterschiede
Zunächst möchten wir festhalten, dass Schlafbedürfnisse von Person zu Person variieren können und nicht immer geschlechterabhängig sind. Dennoch lässt sich ein Zusammenhang zwischen Schlafbedürfnis und Geschlecht erkennen. So unterscheidet sich das Schlafbedürfnis von Frauen und Männern in erster Linie in der Dauer des benötigten Schlafs: Der männliche Körper verlangt tendenziell nach etwas weniger Schlaf als der von Frauen. Wie immer bestätigen Ausnahmen jedoch die Regel. So gibt es durchaus Männer, die mehr Schlaf benötigen sowie auch Frauen, die nach weniger Schlaf verlangen. Um auf Nummer sicher zu gehen, wird Erwachsenen aller Geschlechter eine Schlafdauer von sieben bis neun Stunden pro Nacht empfohlen (Lies hier mehr dazu: Wie viel Schlaf ist gesund?).
Zudem ist zu beachten, dass das Schlafbedürfnis im Laufe des Lebens variieren kann. Senioren leiden häufiger unter Schlafstörungen als junge Menschen. Ein weiterer Faktor, der das Schlafbedürfnis beeinflusst, kann die körperliche Aktivität sein. Menschen, die sich regelmäßig körperlich betätigen, benötigen tendenziell weniger Schlaf als Menschen, die sich wenig bewegen. Umso wichtiger ist es, auf die körpereigenen Signale zu achten und sich für einen erholten und energiegeladenen Tag ausreichend Schlaf zu genehmigen.
Karten auf den Tisch: Ist das Schlafverhalten evolutionär festgeschrieben?
Frauen und Männer sind hinsichtlich einiger Eigenschaften wie Tag und Nacht – und auch ihre Schlafgewohnheiten haben ihre jeweils eigenen Melodien und Rhythmen. Während Frauen entsprechend ihrer Persönlichkeit mit einem sanften, leichten Schlaf zu kämpfen haben, sind Männer eher wie tiefschlafende Bären, die in einer Höhle genüsslich vor sich hin schnarchen.
Dennoch ist es wichtig zu beachten, dass die genannten Unterschiede längst nicht auf alle Frauen und Männer zutreffen und dass es individuelle Unterschiede gibt. So kann jeder mithilfe einer angemessenen Schlafumgebung sowie unter Beachtung der eigenen Schlafbedürfnisse die Erholsamkeit seines Schlafes verbessern. Also, werte Damen: Ihr seid nicht für den Rest eures Lebens zum Lauschen der brummenden Schlaflaute eurer Gatten verdonnert!